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Saisonstart in Südamerika und Ozeanien

Während hier in Europa Sommer, Sonne und Strand angesagt ist, starten die Skigebiete südlich des Äquators ab Juni in die Wintersaison. Wir werfen einen Blick „Down Under“ und stellen euch einige Skiareale in Südamerika und Ozeanien genauer vor. Außerdem haben wir bei Experten vor Ort nachgefragt, mit welchen Highlights die Skigebiete punkten können.

Argentinien: Skifahren „am Ende der Welt“

Die Pisten von Cerro Castor führen bis auf 1.057 Meter
Die Pisten von Cerro Castor führen bis auf 1.057 Meter © FOTiar

Cerro Castor ist das südlichste Skigebiet der Welt! Mitten im Nationalpark Tierra del Fuego („Feuerland“) gelegen bietet es allen Skifahrern eine ganz besondere Kulisse. Das 1999 eröffnete Skigebiet verdankt seiner Lage auch eine besonders hohe Schneesicherheit. Die Saison dauert meist bis Mitte Oktober. Insgesamt zählt Cerro Castor rund 30 Pistenkilometer und 11 Lifte. Ein Highlight für sportliche Fahrer ist die Abfahrt „El Cóndor“. Sie beginnt am höchsten Punkt von Cerro Castor auf 1.057 Metern und führt hinab ins Tal auf 195 Meter.

Als "Sankt Moritz der Anden" hat sich das Skigebiet Las Leñas einen Namen gemacht. Der exklusive Skiort heißt alle Wintersportler im sogenannten Feuerholztal willkommen. Die 29 Pisten erstrecken sich bis auf 3.430 Meter, was Las Leñas zum höchstgelegenen Skigebiet Argentiniens macht. Dort oben genießen Wintersportler ein unglaubliches 360°-Panorama über die Vulkane der Anden. Da 60 Prozent der Pisten als leicht beziehungsweise sehr leicht gelten, finden Anfänger zahlreiche geeignete Abfahrten. Die lediglich fünf Prozent schwarz markierten Pisten sollten Experten aber keinesfalls von einem Skitrip nach Las Leñas abhalten. Gerade unter Freeridern ist die Destination sehr beliebt. Der Lift Marte bringt sie zu einem vielseitigen Gelände, das mit hunderten Felsrinnen seinesgleichen sucht.

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Chile: Verwunschene Seen und sonnenverwöhnte Pisten

Portillo bietet eine beeindruckende Kulisse zum Skifahren
Portillo bietet eine beeindruckende Kulisse zum Skifahren © Ski Portillo

Im Herzen der Anden heißt Valle Nevado Wintersportler auf über 3.000 Metern willkommen. Dank der Lage punktet es mit hoher Schneesicherheit und ist zugleich mit 85 Prozent wolkenlosen Tagen von der Sonne verwöhnt. Valle Nevado bildet mit den benachbarten Arealen La Parva und El Colorado Farellones den Skiverbund Tres Valles. Das Skigebiet gilt als besonders modern und eröffnete beispielsweise 2013 die erste Gondelbahn Chiles. Das Skigebiet bietet auch die Möglichkeit zum Heliskiing.

Portillo ist das älteste Skigebiet Südamerikas. Schon im 19. Jahrhundert waren Norweger, die hier als Ingenieure arbeiteten, in den Bergen der Anden mit Skiern unterwegs. Der erste Skilift entstand schließlich in den 30er Jahren. Heutzutage ist Portillo ein Skiareal mit einer Fläche von knapp 500 Hektar und 35 Pisten. Die Umgebung ist beeindruckend: Immer wieder eröffnet sich der Blick auf den kristallklaren See Laguna del Inca, in dem der Legende nach der Geist eines Inkas wohnt.

Nachgefragt bei Greg Fitzsimmons, Pressesprecher im Skigebiet Portillo

Skigebiete-Test.de: Was macht Portillo einmalig?
Greg Fitzsimmons: Portillo bietet ein wahrhaft einmaliges Skierlebnis. Hier unternimmt man eine Art Reise in vergangene Zeiten. Es geht alles etwas langsamer zu, es gibt keine Geschäfte oder Restaurants, das Hotel hat sich kaum verändert und ist noch so, wie es Generationen davor erlebt haben. Statt gepolsterte Hochgeschwindigkeitsbahnen zu fahren, gibt es in Portillo den Roca Jack – einen sogenannten Va-et-Vient-Schlepplift für fünf Personen, der Wintersportler die Piste hinauf zu Gelände der Spitzenklasse bugsiert.

Welche Piste ist die größte Herausforderung für Skifahrer?
Das schwierige Terrain in Portillo ist ein Grund, wieso Freerider nach Chile reisen. Alles ist durch Aufsteigen erreichbar und das Motto „Earn your turn“, also dass man sich die Abfahrt erst einmal verdienen muss, ist sehr verbreitet. Zweifellos ist die schwierigste unpräparierte Abfahrt die Felsenrinne „Super C“. Ein Höhenunterschied von 1.200 Metern, steile Felswände und eine Neigung von 45° machen „Super C“ zu einer Ikone. Es gibt nichts vergleichbares, da die Route schwierig zu erreichen ist, ein unglaubliches Panorama bietet und mit einer unvergesslichen Abfahrt aufwartet.

Welche Abfahrt ist für Anfänger empfehlenswert?
Die Anfängerpisten sind praktischerweise direkt beim Hotel Portillo und damit einfach zu erreichen. Wer auf der Suche nach der besten Piste für Skineulinge ist, findet diese beim Sessellift „Los Lamas“ und den „Canarios“-Abfahrten.

Auf welcher Abfahrt haben Skifahrer die beste Aussicht?
Jede Piste in Portillo ist atemberaubend und bietet eine wunderschöne Aussicht. Das Hotel befindet sich am Höhepunkt eines Bergpasses am Ufer des Laguna del Inca, schroffe Gipfel umgeben den Ort wie ein Amphitheater und in der Ferne ragt der Aconcagua in den Himmel.

Wo legt man am besten eine Pause ein?
Tio Bob’s ist der beste Ort für eine Mittagspause, um ein Bier zu trinken und einfach abzuschalten. Das Bergrestaurant befindet sich an der Bergstation des Sessellifts „El Plateau“ und überblickt den See und die umliegenden Berge. Die Aussicht ist unglaublich, das Essen lecker und an Sonnentagen beginnt das Après-Ski hier meistens früh am Tag.


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Australien: Skifahren vor ungewöhnlicher Kulisse

Falls Creek ist das größte Skigebiet im Bundesstaat Victoria
Falls Creek ist das größte Skigebiet im Bundesstaat Victoria © Falls Creek Resort Management

Der Slogan von Mt Hotham lautet: „Aim higher“. Kein Wunder, ist es doch mit Pisten bis auf 1.845 Meter eines der höchstgelegenen Skigebiete Australiens. Ungewöhnlich ist auch die Lage: So verlaufen die meisten der Pisten unterhalb von Hotham Village, das nur etwa 100 Meter tiefer als der namensgebende Gipfel liegt. Die Abfahrten am Mt Hotham eignen sich vor allem für fortgeschrittene Fahrer und Experten: 80 Prozent des 245 Hektar großen Areals gelten als mittelschwer beziehungsweise schwer. Freerider erwartet zudem ein ganz besonderes Angebot. An der Bergstation des Lifts „The Orchard“ startet bei entsprechendem Wetter alle 15 Minuten eine Pistenraupe, die die Wintersportler kostenlos ins Tiefschneegelände bringt.

Mit einer Fläche von 450 Hektar zählt Falls Creek zu den größten Skigebieten Australiens. Hoch über dem Rocky Valley Lake gelegen punktet es mit einer beeindruckenden Kulisse. Mit 60 Prozent mittelschweren Pisten erweist sich das Skigebiet vor allem für fortgeschrittene Fahrer als besonders vielfältig. Mit gleich vier Snowparks hat es sich zudem einen Namen in der Freestyle-Szene gemacht.

Nachgefragt bei Jo Prothero, Marketing Direktor im Skigebiet Falls Creek

Skigebiete-Test.de: Was macht Falls Creek einzigartig?
Falls Creek ist das größte alpine Ganzjahresresort in Victoria und überzeugt durch ein europäisches Flair mit Ski in / Ski out. Abgesehen von Schneefahrzeugen sind keine Autos im Dorf erlaubt. Das Skigebiet punktet außerdem mit 65 Loipenkilometer. Gäste können im Schnee spielen, Schneeschuhwanderungen machen, Freeriden, Tourengehen oder einfach nur entspannen und über 30 Bars und Restaurants genießen.

Welche Piste ist die schwierigste in Falls Creek?
„The Slot“ und „Cabbage Patch“ im Bereich „The Summit“.

Welche Abfahrt eignet sich am besten für Anfänger?
Wombat’s Ramble, die längste Abfahrt für Anfänger in ganz Australien

Auf welcher Piste gibt es das schönste Panorama?
Main Street: Sie bietet einen Ausblick über Rocky Valley Lake, das höchste Gewässer Australiens.


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Neuseeland: Pistenvergnügen bei den Kiwis

Mt Ruapehu ist der höchste Punkt der neuseeländischen Nordinsel
Mt Ruapehu ist der höchste Punkt der neuseeländischen Nordinsel © Ruapehu Alpine Lifts

The Remarkables ist eines der drei Skigebiete rund um Queenstown. Die Stadt am Lake Wakatipu gilt als DIE Anlaufstelle für Abenteuer-Tourismus in Neuseeland. The Remarkables erstreckt sich über ein Areal von 265 Hektar und überzeugt mit seiner relaxten Atmosphäre. Die sonnenverwöhnten Abfahrten verlaufen an den Hängen des Double Cones und sind zu ziemlich gleichem Anteil für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis geeignet. The Remarkables gehört dem Verbund The Mountain Collective an, der einen gemeinsamen Skipass zwölf renommierter Skigebiete weltweit bietet.

Nachgefragt bei Craig Douglas, Marketing Direktor im Skigebiet The Remarkables

Skigebiete-Test.de: Was ist einzigartig an The Remarkables?
Craig Douglas: The Remarkables ist ein wahrhaft alpiner Ort, eingebettet in eine Bergwelt, die mit ihren Gipfeln, die über den Köpfen der Besucher in den Himmel ragen, an Europa erinnert.

Welche Abfahrt ist die schwierigste im Skigebiet?
Alta Chutes, ein Gebiet, das wie geschaffen zum Freeriden ist und bis hinunter zum gefrorenen Lake Alta verläuft.

Wo gibt es die beste Foto-Location?
Der Ausblick bei Shadow Basin – hoch über Queenstown und Lake Wakatipu.

Wo ist das beste Après-Ski geboten?
The Club House bei Jacks Point, einem internationalen Golfresort am Fuße des Berges.

Was ist Ihr persönlicher Geheimtipp?
Es lohnt sich, die Homeward-Abfahrten zu fahren: Die Pistenraupen können das Gelände nicht erreichen, deswegen ist es bei Neuschnee genial.

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Panoramablick und perfekt präparierte Pisten im Skigebiet Whakapapa.
Panoramablick und perfekt präparierte Pisten im Skigebiet Whakapapa. CC BY 2.0 © Kiwi Flickr

Zwar befinden sich die meisten Skigebiete Neuseelands auf der Südinsel, das größte liegt jedoch auf der Nordinsel: Whakapapa. An den Hängen des Mt Ruapehu – eines aktiven (!) Vulkans – erstreckt sich auf über 1.000 Hektar ein Areal, das sich als sehr abwechslungsreich erweist. Sollte diese Vielfalt immer noch nicht ausreichen, geht es weiter zu den benachbarten Pisten von Turoa, das sich weiter südlich – ebenfalls am Mt Ruapehu – befindet.

Nachgefragt bei Crystal van der Heyden, Marketing Coordinator im Skigebiet Whakapapa

Skigebiete-Test.de: Warum sollten Skifahrer nach Whakapapa kommen?
Crytal van der Heyden: Whakapapa ist Neuseelands größtes Skigebiet mit mehr als 65 Pisten auf einer Fläche von 1.050 Hektar. Es hat ein erstklassiges Anfängergelände, Happy Valley, das sich in einem eigenen Tal befindet. Für gute Skifahrer und Experten ermöglicht Whakapapa eine Vielzahl an Optionen. Das Gelände ist rund um die Pisten besonders vielseitig: von Buckeln, Rinnen oder Senken bis hin zu Talschüsseln und weitläufigen Abfahrten. Dank der 24 Abfahrten, die zur Kategorie „Black Diamond“ zählen, sowie dem Backcountry „Black Magic“, das Freerider mit einem Lift erreichen, ist auch bei richtigen Profis für adrenalinreiche Abfahrten gesorgt.

Wo beginnen Skifahrer am besten den Tag?
Am besten nimmt man den Waterfall Express Chair bis zum Knoll Ridge Café (dem höchsten Café Neuseelands) und gönnt sich erst einmal einen morgendlichen Kaffee. Zum Aufwärmen geht es anschließend auf die „Waterfalls“-Abfahrten.

Auf welcher Piste gibt es nachmittags die besten Bedingungen?
Das hängt sehr stark vom Zeitpunkt der Saison ab. Im Frühling sollte man die Abfahrten im Westen nutzen.

Welche Abfahrt eröffnet das beste Panorama?
Bei strahlendem Sonnenschein und klarer Sicht sollten Skifahrer den Schlepplift „Far West“ nehmen. Hier eröffnet sich ein unglaubliches Panorama zu The Pinnacles, Mt Ngauruhoe und – wenn man Glück hat – sogar Mt Taranaki.

Was sollte man nach dem Skifahren machen?
Tolles Après-Ski gibt es bei The Chateau in Whakapapa Village, der Schnapps Bar im National Park oder bei Powderkeg in Ohakune. Alternativ kann man in den „Tokaanu Hot Pools“ entspannen und die Muskeln lockern.


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aktualisiert am 2 Jun 2021

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