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Alta Badia: Vielfältige Abfahrten, atemberaubende Natur & eine Tasse Parampampoli

„Die Dolomiten sind die schönste natürliche Architektur der Welt“, begeisterte sich einst Le Corbusier. Da wir dem Meisterarchitekten nur zustimmen können und in Deutschland von drei Meter Schnee zur Zeit nur träumen dürfen, haben wir uns aufgemacht, Alta Badia und der berühmten Sella Ronda einen Besuch abzustatten.

Unser Domizil liegt in La Villa inmitten von Alta Badia. Von hier können wir direkt auf die Piste starten, aber auch von den Orten Corvara, Colfosco, Pedraces und San Cassiano ist ein Einstieg ins Skigebiet möglich. Dort erwarten uns zwischen 1400 und 2700 Höhenmeter 130 Pistenkilometer.

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Pisten für Anfänger wie Profis

Über die Hälfte der Abfahrten in dem Südtiroler Skigebiet sind blau markiert, so dass Anfänger hier zahlreiche Möglichkeiten finden, an ihren Skifahr-Fähigkeiten zu üben. Vor allem die Hochebene zwischen Pralongia, Cherz, Piz Sorega und Piz La Ila bietet viele blaue Abfahrten; leichte Pisten finden sich aber über das ganze Gebiet verteilt. Da es in Alta Badia viele Sessellifte gibt, müssen sich Anfänger zudem nicht nur mit Schleppliften plagen.

Fühlt man sich schon etwas sicherer auf den Brettern, geht es auf die anspruchsvolleren Pisten wie etwa die Talabfahrten nach La Villa (Nr. 17) oder San Cassiano (Nr. 12). Aber auch Könner fühlen sich in Alta Badia durchaus wohl. Wer den eisigen Weltcup-Hang Gran Risa nach La Villa (Nr. 17 – schwarze Variante) ohne Pause runterbrettert, weiß, was brennende Oberschenkel bedeuten. Hier macht jedes Jahr der Weltcup Halt. Auch die sieben Kilometer lange Vallon-Abfahrt nach Covara (Nr. 1) hat es in sich – insbesondere im oberen Abschnitt.

Spaß abseits der Piste

Teilweise sind die Pistenübergänge ziemlich flach, so dass gerade Snowboarder ihre Schwierigkeiten haben dürften. Sie können sich aber einfach zum Snowpark Alta Badia am Piz Sorega Plateau aufmachen. Auf Boardercross, Rails und Jumps lassen sich hier die eigenen Tricks üben. Der obere Bereich ist eher für fortgeschrittene Fahrer geeignet, während der untere Teil selbst Anfänger nicht überfordert.

Auch abseits der Piste gibt es in Alta Badia einiges zu erleben. Von der Pralongia führen etwa schöne sanfte und weite Tiefschneehänge nach Cherz. Das Mittagstal ist allerdings die wohl bekannteste und landschaftlich schönste Gegend. In das Val de Mesdi, wie es in der ladinischen Sprache heißt, gelangen die Freerider mit der Gondelbahn, die auf den 2.950 hohen Sass Pordoi führt. Von dort geht es schmal zwischen zwei Felstürmen hinunter zurück zur Station der Seilbahn.

Rund um den Sellastock

Was einen Skiurlaub in Alta Badia aber besonders abwechslungsreich macht, ist der Anschluss an die Sella Ronda. Von Colfosco oder Corvara können wir starten. Auf 26 Kilometern führt uns die Tour um den Sella-Stock, wofür ein geübter Skifahrer etwa vier Stunden einplanen sollte. Die Runde durch vier Täler wurde in den 1970ern erschlossen und ist längst zu einem Klassiker in der Skiwelt geworden. Den ganzen Tag ist man auf Skiern unterwegs, muss aber keine Piste ein zweites Mal fahren. Wir entscheiden uns für die orange Variante der Tour, d.h. wir fahren im Uhrzeigersinn um die Sella. Sie ist den etwas sportlicheren Fahrern zu empfehlen. Aber egal ob orange oder grüne Runde, dank der guten Beschilderung müssen wir keinen Blick auf den Pistenplan werfen. Wir folgen einfach den Schildern und erreichen Arabba. Die Porta Vescovo und ihre anspruchsvollen Pisten empfehlen sich für erfahrene Sportler als kleinen Abstecher von der Sella Ronda. Zudem geht es von Arabba zur Marmolada, dem höchsten Berg der Dolomiten mit 3.342 Metern. Leider war es uns bei unserem Besuch wegen der Lawinengefahr verwehrt, die dortige Piste zu erkunden.

Aber nicht nur in Arabba gibt es lohnende Abstecher entlang der Hauptroute. Schließlich grenzen an die Sella Ronda 12 Skigebiete. Dank des Dolomiti Superski Skipasses können die auch befahren werden – insgesamt sind das 1.200 Pistenkilometer! So lohnt es sich neben der klassischen Route um die Sella auch einmal einen kompletten Tag für die einzelnen Täler zu reservieren, um die herrlichen Abfahrten abseits der Runde und die grandiosen Panoramen auf die Langkofel-Gruppe, Rosengarten oder Civetta zu genießen. Zudem kann es auf der Sella Ronda schon einmal zu Wartezeiten bei den Liften kommen, die man so geschickt umgehen kann. Bei gutem Wetter können bis zu 14.000 Alpinisten auf der Tour unterwegs sein.

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Einkehr nach einem sportlichen Tag

Nachdem wir den ganzen Tag sportlich unterwegs waren, gönnen wir uns eine Pause in einer der vielen urigen Hütten, die es im Skigebiet gibt. Neben dem gemütlichen Ambiente genießen wir kulinarische Köstlichkeiten aus der Region. Wir stärken uns mit Parampampoli, dem ladinischen Nationalgetränk, das eine Mischung aus Grappa, Wein und Kaffee ist.

Alta Badia und die Sella Ronda haben vielfältige Abfahrten, atemberaubende Ausblicke auf das UNESCO Welterbe Dolomiten und tolle Einkehrmöglichkeiten zu bieten. Nur das Anstehen und die vollen Pisten können den Skispaß etwas trüben. Aber für diesen Fall haben die Ladiner ja ein wirksames Beruhigungsmittel: Parampampoli.

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erstellt am 3 Mar 2014

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